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CCCL.

1457, Juni 8.-11. Münsterberg.

Hannus von Warnsdorf, Hauptmann zu Glatz und Münsterberg, macht eine Verrichtung zwischen Hannuschke Hoke, der Stadt Weidenau und dem Kloster Kamenz.

Ich Hannus von Warnsdorf hewptmann uff Glotcz und zu Monstirberg, bekenne und thu kunth offintlich mit diesim briffe vor allin, dy in sehin, horen adir lesen, das ich eyne gantcze vorrichtunge und entscheyt gemacht habe czwisschen Hannuschhen Hoken an eyme, und der stat Weydenaw aln andern teyle, umb alle zusproche, dy der benante Hanuschke Hoke gehatbin mochte zu der benannten stat Weydenaw, dy denne von des clostirs wegen Kamentcz zu sulchen ansprochen komen wurden und sunderlichen von des noms wegin, den der obgenante Hannuschke mit den seyn keyn dem clostir Kamentcz gethon habin, dorumbe der benannte Hannuschke mit dem apte vorricht was und in sulcher vorrichtunge der apt von Kamentcz dy stat Weydenaw nicht besorgit hatte. Hirumbe ich obgenanter hewptmann sy nw in diesim briffe besorget und habe sy allinthalben also vorricht, das der benante Hannuschke von seynentwegin und von Burghartcz wegin, seynis gesellin, globit hot bey trawen und eren, dy stat Weydenaw und alle dy iren und alle, dy dorundir vordocht weren, nw und zu ewigen geczeyten, heymelich noch offinbar, mit worthen noch mit werken yn arge nymmir mehe gedenhen sal, sundir en gerne dinen noch vormogen, desgleichen dy machtlewte der stat Weydenaw, nemlich Grawpe und Santbach auch globit habin bey trawen und eren, von iren wegin und von der gantczen gemeyne wegin, den benannten Hannuschke und Burghart seynen gesellen, sulche ansproche en yn arge auch nymmer zugedenken, sundir sy zu fordern noch irem besten vormogen. Und dy benannte stat Weydenaw sal auch das benante closter Kamentcz umbe sulche sache forth nymmir mehe anlangen, und das benante clostir mit allin iren undirthon und nochkomelingen, nw und zu ewigen geczeyten, sullen dem benanten Hannuschke und Burghart seynen gesellen, sulche vorrichtunge yn arge nymmir mehe vorhalden, sundir en und seynen gesellen fordern noch irem besten vormogen; desgleichen der benante Hannuschke mit seynem gesellen keygin dem closter und keyn allin den iren auch thuen sullen forth, also der alde apt das clostir nicht besorgit hot, sundir yn grosse ferlichkeit gesatczt hot yn seynem entscheidnis briffe, domethe her das clostir und dy iren swerlich mochte bekommirt haben. Dorumbe sal der benante apt gebin Hannuschke Hoken vorgenant fumff marg halb auff den nehisten zukumfftigen sinthe Jacobstag, und sal dy antworten Nickiln Clericus burggraffe zu Monstirberg, und der newe apt des clostirs Kamentcz sal dem abegemorthen knechte leychtczeychen legin noch gewonheyt der heyligen kirchen und sebin prister des clostirs sullen der armen selen sebin selen messen lesin, uff das sich got welde obir sy irbarmen. Auch sal dy vorgenante stat Weydenaw Hannuschken antwortin eyn newe Neysichz armbrost uff Jacobi nehist zukumfftig keyn Monstirberg; sulche vorrichtunge und entscheyt der mit der benanten partheyen allinthalben mit irem gutten willen geschen ist und gelibet haben und globit haben bey trawen und eren vor sich und vor alle dy iren und vor alle, dy dorundir vordocht seyn, mit worthen adir wercken, gantcz, stete, feste zu halden on arg und on yntrag bozer newer funde, domethe diesir entscheyt und vorrichtunge mochte gehindirt werden. Bey sulcher vorrichtunge und entscheyt gewest sint dy erbern und wolltuchtigen: Nickil Clericus, burggraffe zu Monstirberg, Heintze Slawniczh, Jorge Tschanstewitcz, Cunczo Blanckensteyn, Caspar Gostitcz, Cuncze Czalner und Pannelick lantschreybir zu Glotcz. Czu grossir sichirheyt habe ich obgenanter hewptmann meyn ingesigel uff diesim briff gedruckt, der gegebin ist zu Monstirbergk noch Crists geburt tausint vierhundert und yn dem sebinundfumffczigstigen iaren den nehisten freytag yn der Quatuortempora noch Phinsten.

Or. Papier mit dem innen aufgedrückten kleinen S. (Familienwappen: ein liegender Halbmond mit einem Sterne darüber, im Schilde und auf dem Helme) des Austellers.


Codex Diplomaticus Silesiae, hrsg vom Vereine für Geschichte und Alterthum Schlesiens, Bd 10, Urkunden des Kloster Kamenz. Hrsg von Dr Paul Pfotenhauer, Breslau 1881.



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